Mit den Nasen in Dänemark

Sonntag, 15. Mai 2005 - Anreise - Heute geht's los nach Dänemark. 650 Kilometer sind zu fahren, und wir sind gespannt, wie Lupo das wohl übersteht... Er hatte es schon geschafft, binnen einer Stunde das untergelegte Badehandtuch vollständig! zu durchnässen: er speichelt im Auto wie ein Weltmeister! Ein paar mal hatten wir ihm vor einer Fahrt jetzt Nux Vomica (homöopathische Kügelchen) verabreicht, und es schien tatsächlich zu wirken: statt zu laufen wie ein Wasserhahn, tropfte er nur noch ein wenig :-)

Also bekommt er wieder seine Kügelchen und ein Stück getrocknete Lunge als Frühstück (soll auch gegen übermäßiges Speicheln helfen) und los gings. Fast zwei Stunden steht er wieder nur! Aber endlich zwischen Hannover und Hamburg bleibt er liegen - ab hier wirklich überwiegend, steht nur noch hin und wieder auf :-) Auch nach den Pausen steigt er zügig wieder ein - ich glaube, das wird tatsächlich noch gut mit ihm ;-)

Die Mäuse am Meer - am Nachmittag kommen wir am Häusle an, prima Wetter: Sonnenschein, 18° C und recht windig. Nachdem wir ausgeladen haben, machen wir uns natürlich gleich auf den Weg über die Düne ans Meer. Mächtig viel Betrieb hier, alle Ferienhäuser scheinen gebucht (fast nur deutsche Kfz-Kennzeichen...). Naja, am Strand verläuft es sich zum Glück wieder.

Unsere Wusels haben höchstwahrscheinlich beide noch nie das Meer gesehen, und so sind wir doch ein bisschen gespannt, was sie dazu sagen ;-) Bob läuft zwar mit bis zum Wasser, findet es aber wohl etwas "hm?!" Lupo - der eh eigentlich kein Wasser mag - strebt an seiner Flexi immer den maximalen Abstand zu diesem riesigen brausenden Nass an *g*

Am Montag stürmt und regnet es, als ich aufstehe. Irgendwann läßt der Regen zwar nach, aber es bleibt verhangen, stürmisch und - KALT... Mein Auto meldet 9°C (die Eisheiligen sollten doch vorbei sein?!), als wir in einen kleinen Ort zum shoppen fahren. Eisiger Wind und jede Menge Hunde erwarten uns dort. So rechte Freude kommt nicht auf, denn mir ist einfach nur kalt, und Bobby scheint willens, die Prollerei, die ich sonst nur vom Hundeplatz so extrem kenne, so richtig zu kultivieren :-(
So ist das ganze eher ein Spießrutenlauf, Bob hängt beim jedem Hund völlig außer sich in der Leine, und man muss höllisch aufpassen, den nächsten wenigstens vor ihm zu entdecken, um rechtzeitig ausweichen zu können.
Immerhin schaffen wir es, für jeden von uns eine gefütterte Fleecejacke zu ergattern - im Doppelpack gab es sie günstiger ;-)

Nachmittags klart es zwar etwas auf, aber viel wärmer wird es nicht. Wir laufen getrennt eine Runde und ausgestattet mit der neuen Jacke und Lupo an der Schleppleine habe ich einen sehr entspannten Gang am Meer :-) Hin und wieder muss ich mich mal von Bobby erholen...

Dienstag sieht es wettermäßig schon besser aus, die Sonne scheint, und es hat wohl ein paar Grad mehr. Mittags machen wir eine schöne zweieinhalbstündige Wanderung am Strand bzw. durch die Dünen. Diversen Hunden begegnen wir natürlich auch, meistens geht es gut und wir können ausreichenden Abstand halten - aber zwei mal bleibt mir wieder nichts übrig, als meinen Berserker stumpf am Geschirr zu krallen...

Abends treffen wir auf der Düne einen Mann, der seinen Hund sucht: er war freilaufend und hat sich dann über die fliegenden Drachen derart verjagt, daß er nur noch geflohen ist... Hoffentlich hat er ihn bald wieder gefunden! (Lüpchen kann die Dinger auch nicht leiden - aber er stellt sich dann hin und versucht sie zu verbellen ;-))

Mittwoch - nee, das wird nicht wärmer: 10 bis 11°C, stürmisch, immer mal Wolkenfelder...
Morgens 10:00 Uhr scheint für den "gemeinen Urlauber" noch keine Zeit, kein Mensch am Strand. Also auch keine Hunde, und so lassen wir unsere mal ein bisschen frei laufen und toben -schön! :-)
(Von März bis Oktober ist Leinenpflicht; die meisten Leute halten sich auch dran.)

Nachmittags gehen wir mal wieder getrennt. Ich bewaffne mich mit Fleischwurst und Clicker, und wir trainieren ein bisschen Hundebegegnungen (an denen um halb 5 kein Mangel herrscht) und sonstige Mätzchen. Einmal begegnet uns ein Collie, der sich ebenfalls kläffend in die Leine wirft - hihi, irgendwie hat mich das gefreut in dem Moment, schon manchmal blöd, wenn man den Eindruck hat, man hat den einzigen Leinenproll weit und breit... *g*

Übrigens finde ich die Kotbeutel in DK recht günstig *g* 40 Stück für rund 2 Euren - In "meinen" Internet-shops sind sie jedenfalls teurer ;-)

Donnerstag ist es wärmer, windstill und bedeckt. Auf der Suche nach einem Wald, in dem man wandern könnte, verbringen wir recht viel Zeit im Wagen. Wir werden nicht fündig. Hm, ob es sowas wie gezeichnete (Rund-)Wanderwege hier überhaupt gibt? Kartenwerk haben wir bislang noch nicht zu kaufen gefunden. Also keine Bäume, sondern doch wieder Dünenlandschaft ;-)
Nachmittags haben Bobby und ich noch einen tollen Spaziergang, und Bob macht begeistert Spielchen und Übungen mit mir - samt einigen überwiegend toll gemeisterten Hundebegegnunen :-) So gesehen kann man das hier prima üben, zuhause gibt's ja quasi keine Hunde...

Freitag gallert es den ganzen Tag ohne Unterbrechung! Es wechselt zwischen gießen wie aus Kübeln und einem dichten Sprühregen, gepaart mit fiesem Südwestwind. Idiotischer Weise haben wir vergessen Handtücher für die Hunde einzupacken - dafür aber wenigstens EINE Regenhose, so daß wir im Wechsel rausgehen können ;-)

Ansonsten ist es zuhause auch ganz gemütlich: man liest, spielt Karten und singt... ;-)

 

In der Nacht zum Samstag haben heftige Gewitter die fiese Wetterlage aufgemischt - und unsere Schisser zu uns ins Schlafzimmer getrieben ;-) Bis zum frühen Nachmittag haben wir jedenfalls schönen blauen Himmel und machen eine ausgiebige Dünen- und Meertour.
Am Nachmittag dann wieder eine kleinere "Trainingsrunde" mit Bob: erst weit und breit kein Tier in Sicht, dann plötzlich fünf Hunde hintereinander. Mit kleinen Ausweichmanövern aber kein Problem. Einen Golden läßt Bob sogar im Platz passieren! :-) Okay, zwar in etwa 10 m Entfernung, aber ich bin stolz auf uns - selbstverständlich ist das wahrlich nicht.

Etwas unschön: einige Kilometer südlich tobt sich in den Dünen anscheinend das Militär aus. Seit Donnerstag hört man immer mal wieder Kanonen- und Maschinengewehrfeuer - leider gestern auch nachts. Das menschliche Ohr bekommt es ja gar nicht so mit - vielleicht so wie entferntes Donnergrollen - die Nasen dagegen können das ganze zumindest nachts überhaupt nicht feiern, und v.a. Lupo hat den Aufstand geprobt...

Sonntag - man glaubt es kaum: der Name ist Programm! ;-) Den ganzen Tag scheint die Sonne bei bis zu 20°. Schon vormittags ist am Strand der Bär los. Mittags ziehen wir mal wieder aus, den Wald zu suchen - und finden ihn, an einem See gelegen.
Man kann zwar nicht drumrum wandern, aber egal. Durch die Sonne riecht es herrlich würzig und nach Pinien, südländisch... *seufz*

Abends drehen wir wieder eine Runde bei uns am Meer.
Genial find' ich ja, dass die Jungs immer so schön sauber sind - auch wenn's regnet ;-) So gesehen freu ich mich auch nicht auf den heimatlichen Lehmboden... Und ich glaube, wir tragen mehr Sand ins Haus als die Hunde.

Montag können wir da, wo wir dachten, doch nicht laufen - das ausgeguckte Fleckchen erweist sich als Vogelschutzgebiet. Also landen wir doch wieder in den Dünen und am Meer ;-) Egal, Meer kann ich eigentlich immer haben. So langsam kommt auch schon ein bisschen Frust auf, weil's am Mittwoch wieder in die Heimat geht. Wir könnten es noch länger aushalten...

Dienstag, der letzte Tag :-( Beim Durchdiegegendfahren sehen wir ein Parkplatzschild mit einem Hinweis "Hundeskov" (ich glaube, so hieß es). Neugierig fuhren wir da hin, und siehe da: das ist ein eingezäuntes Freilaufgelände für Hunde - und auch noch in einem Wäldchen. Das find ich ja klasse! Deutsche Urlauber mit Hund gehen grade wieder, sonst kein Auto da. Also rein und Hunde laufen lassen :-) Die finden das auch toll, es gibt viel zu schnüffeln (nur kein Wild ;-)) und zu erkunden, auch wenn das Gelände nicht sehr groß ist.

Später machen wir noch mal in dem Ort Halt, wo wir letzten Montag waren. Wieder viele Hunde. Unsere heute aber etwas anders: jetzt prollt doch tatsächlich Lupo (kennen wir von IHM nicht so...), während sich das Böbchen relativ leicht wieder einkriegt und ansprechbar ist (hat unser üben schon was genutzt???).
Hm, zuhause sind die Hunde dann schön ko ;-) Sie pennen, und selbst Tütenrascheln bewegt keinen zum Aufstehen.

Am frühen Abend beim Gang zum Meer fängt es an zu regnen. Und das bleibt dann auch so - es regnet durch bis Mittwoch. Wir brechen also im Nieselregen Richtung Heimat auf... Naja, so fällt es nicht soo schwer ;-)

 

Mehr Urlaubsfotos gibt's im Fotoalbum.


 

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