Normandie

30. Mai - 6. Juni 2009

 

Am Samstag müssen wir unser schönes bretonisches Häusle verlassen... Kurz vor 10 sind wir auch tatsächlich abreisebereit und empfangen den pünktlichen Vermieter zur Abrechnung.
Der Tag ist sonnig wie gestern, also denkbar ungeeignet zum Autofahren... Hilft ja nix, und leider brauchen wir mit kurzen Pausen trotzdem fast 7 Stunden für die 550 km in die Normandie. Dort werden wir freundlich empfangen und stellen erfreut fest, daß auch hier der - riesige! - Garten schön umzäunt ist :-) Das dunkle, kühle und sehr schlichte Bauernhaus war zwar zu erwarten, ist aber trotzdem ein bisschen ein Schock nach dem hellen und modernen Neubau... ;-) Nun ja, wir können uns im Garten aufhalten und verspeisen dort auch erst mal das "Willkommensmenü" der Vermieterin. Viel mehr passiert auch nicht, das Fahren in der Wärme war anstrengend, und die Nasen sind damit beschäftigt, alles zu erkunden.

 

Der Pfingstsonntag gerät irgendwie zum Fiasko, v.a. weil wir schon gestern vergessen haben, daß eben Pfingsten ist... Die Sonne knallt zwar vom Himmel, aber das macht es auch nicht viel besser. Vormittags fahren wir noch guten Mutes nach St Valery en Caux zur Gastanke nebst großem Supermarkt. Tja, dumm gelaufen, HIER ist Sonntag geschlossen und Gas gibt es auch nur, wenn auch die Kasse besetzt ist.
Eigentlich wollten wir dann mal am Meer vorbeischaun, geraten dabei in den Ort und kriegen die Krise: Autos über Autos quälen sich durch den Ort auf der Suche nach Parkplätzen und Lupo bellt sich die Seele aus dem Leib :-( Meer können wir wohl vergessen heute und morgen und hier, zu dicht besiedelt, und die halbe Bevölkerung tummelt sich dort.
Die andere Hälfte verbringt Pfingsten im Garten beim Grillen, schwätzen und Musik-hören - so auch die gesamte Nachbarschaft... Geräuschkulisse zuhause wie auf dem Camping-Platz, was unsere Hunde permanent kommentieren wollen, spätestens wenn sich einer der zahlreichen Nachbarshunde mal wieder zu Wort meldet.
Erholung geht für mich anders. Ich komme einfach nicht über unsere Blödheit weg, nix eingekauft zu haben und obendrein die letzte Gastanke am Weg gestern verpaßt zu haben. Dazu kommt, daß mich das kalte, dunkle und eben eher schäbige Haus deprimiert :-( Dort verbringe ich dann aber mit den Hunden einen guten Teil des Nachmittages, weil Garten einfach nicht geht. Und zum laufen außerhalb von Wald ist es zu heiß.
Abends laufen wir dann nur ein Weilchen vom Haus aus - und sind irgendwie froh, daß der schlechtgelaunte Tag nun mal ein Ende hat ;-)

 

Im Haus haben wir eine gute Karte mit Wanderwegen der Region gefunden und auch einen direkt ab Haus gefunden. Eigentlich wollen wir am Montag gleich um 8 aufbrechen, es wird dann aber doch 9 Uhr ;-) Etwas spät, denn der Weg hat 7 Kilometer, führt über weite Strecken durchs Feld, wo es ab halb 11 schon ganz schön knuffig warm ist! Mit Zeit lassen und Päuschen machen sind wir fast 3 Stunden unterwegs.

Den Rest des Tages verbringen wir fast ausschließlich im Garten. Heute geht es auch bei den Nachbarn deutlich ruhiger zu, und unter dem Apfelbaum im hinteren Garten ist es wirklich lauschig :-) Erst abends gehen wir noch mal ein kleines Stück - was die Mäuse gar nicht begrüßen, denn auch hier steht mal wieder eine Schußmaschine in mäßiger Entfernung rum... Beide wollen eignetlich permanent nur nach hause. Etwas unschön, aber ich denke, daran werden sie sich hoffentlich noch etwas gewöhnen.

 

Am Dienstag schaffen wir es tatsächlich schon um kurz vor halb neun aus dem Haus - und steuern direkt mal die Tanke an. Tja, dumm gelaufen, die macht nebst Supermarkt erst um 9 auf... ;-) Also erst mal was rumstehen und warten...
Endlich wieder mit Gas bestückt fahren wir dann nach Hautot, Richtung Dieppe. Dort kann man eine schöne Runde im Wald drehen, die an einer alten sehr verfallenen und stark überwuchteren Schloßruine vorbeiführt. Das hat natürlich Charme! (Daß da auch ein Cache zu bergen gewesen wäre, erfahre ich leider erst wieder zuhause ;-))
Der Rückweg führt am Waldrand recht heftig bergauf. Zum Glück aber eher schattig, trotzdem sind wir ganz schön am schwitzen als wir wieder am Wagen sind - wo wir natürlich Pause machen ;-)

Hier mal direkt ans Wasser zu gelangen ist angesichts der Steilküsten ja nicht soo einfach. Aber in St Aubin sur mer werden wir fündig. Es ist noch sehr ruhig im Ort, und wir können sehr entspannt ein bisschen am Strand entlang laufen und die Steilküste von unten bewundern ;-)
Leider steht ja noch der Einkauf an, also wieder zurück nach St Valery... Dort gibt es keine Schattenplätze, so daß ich bei den Jungs im offenen Wagen bleibe - und Carsten eine Stunde für den Einkauf braucht... ;-)) Für heute reicht's mit Wagen - nur noch nach Hause und den Rest des Tages im Garten abgammeln!

 

Ein Cache hat uns auf einen Rundweg um das Golfgelände bei Étretat aufmerksam gemacht. Dieser ist denn auch am Mittwoch unser Ziel. Um 10 sind wir da, und haben erst mal etwas Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden - überall stoßen wir auf betreten-verboten-Schilder vom Golfclub... Wir schaffen es natürlich doch noch, und zunächst mal geht es heftig bergauf, und dann direkt am Golfgelände entlang. Im Grunde sind wir schon wieder zu spät, denn es geht hier kein Wind und ist schon ziemlich warm ;-)
Nach einer guten halben Stunde gelangen wir aber zur Küste, wo es dank Wind besser wird. Mir persönlich wird allerdings auch etwas anders, als ich die heftigen Abgründe sehe... *gg* Zum Glück hält der Weg einen ganz guten Abstand zur Klippe, aber zum fotografieren taucht das nicht recht - das übernimmt jetzt fast vollständig Carsten, der sich da etwas näher rantraut ;-) Es ist schön mächtig beeindruckend!

Eine Weile geht es noch vom Betrieb her, aber je mehr wir wieder Richtung Stadt kommen, desto mehr Leute tauchen auf. Schätze ich ja nicht soo sehr mit Bob... Zudem gerät der langsam in seinen Ohren-Zu-Zustand, weil er erschöpft ist und Durst hat. Der Rest der Runde wird also noch mal etwas anstrengend, und ganz Schluß geht es sogar ein Stück durch den Ort, da der Waldweg mal wieder dem Golfgelände angehört... Schade eigentlich. Aber es sind nur wenig Leute auf unserem Weg unterwegs, und so kommen wir recht streßfrei doch wieder beim Auto an ;-)

Nach einer ausgiebigen Pause fahren wir noch kurz einen Wald an und laufen dort ein Kilometerchen, machen uns dann aber auf den Heimweg. Schon wieder 120 km im Auto rumgegurkt... Der Garten ruft ;-))

 

Am Donnerstag lassen wir es ruhig angehen. Es ist klar, aber recht kühl, von daher keine Eile ;-) Gegen 10 brechen wir auf ins recht nahe gelegene Tal der Dourdent. Wir machen einen kurzen Stop beim Manoir d' Auffay, das natürlich auch nur von aussen zu bewundern ist - aber durchaus gefällt!
Dann geht es weiter nach Le Hanouard, das sich als wirklich lauschiges Örtchen am Fluß herausstellt. Im Ort beginnt ein Rundweg von 4 km, der durch Wiesen und Wald an heute absolut verlassen daliegende Teiche führt - genau der richtige Platz für die Pause :-)
Mittlerweile ist es doch recht warm geworden, und wir beschließen, den Rest des Tages doch eher im Garten zu verbringen - nachdem wir noch ein paar Sachen eingekauft haben. Carsten geht am späteren Nachmittag mit Bob noch mal eine Stunde laufen, Lupo und ich entspannen weiter im Garten. Hihi, und da zeigt sich doch eindrucksvoll, daß unsere Jungs nur gemeinsam shice sind: während die beiden weg sind, vertreibt Lupo lediglich ein einziges Mal ein lautes Mofa - kaum ist Bob wieder zurück, nutzen beide wieder jede Gelegenheit rumzumotzen... *gg*

 

Freitag - nun der endgültig letzte Tag des Urlaubs... Da wir noch mal das Meer sehen wollen , haben wir uns in Küstennähe aus der Wanderkarte eine Runde rausgesucht, die sogar überwiegend auf Feldwegen verlaufen soll. Von einem Parkplatz am Meer aus geht es auch erst sehr schön los, und auf knapp der Hälfte des Weges finden wir einen schönen schattigen Pausenplatz.
Auf dem Rückweg ist uns dann leider der - eigentlich sogar gekennzeichnete - Weg für ein kurzes aber entscheidendes Stück von einem mannshohen Brennesselmeer versperrt... Da stehen wir nun mitten in den bestellten Feldern ;-) Zurück wäre zu weit, also bleibt uns nichts übrig, als uns an Feldgrenzen zur Straße durchzuschlagen... Von dort geht Carsten den letzten Kilometer allein, um den Wagen und uns dann abzuholen.
Für eine weitere Pause fahren wir noch mal einen Parkplatz mit Meerblick an.

Es bleibt noch Zeit für etwas Garten-sitzen, essen, Wohnung aufräumen, bevor wir uns abends um Sieben auf den Heimweg machen. Als wir nachts um halb Vier zuhause ankommen, hat es dort gerade mal 3° Celsius...

 


Mehr Urlaubsfotos gibt's im Fotoalbum.

 

 

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